Susanne Scheidereiter: Gerechte Löhne und einen fairen Arbeitsmarkt für alle!

Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Susanne Scheidereiter, Sprecherin für Gleichstellung und feministische Politik der Linken Sachsen:

„Am 8. März begehen wir den Internationalen Frauentag. Dieser schließt sich dem Equal-Pay- Day an, welcher am 6. März stattfindet. Immer noch sind wir in unserer Gesellschaft weit entfernt von einem gleichberechtigten Miteinander: FLINTA* (Frauen, Lesben, inter‑, nicht-binäre, trans- und agender-Personen) werden in vielen Bereichen nach wie vor weitaus geringer bezahlt als ihre männlichen Kollegen – bei gleicher Leistung. Dazu kommt das Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland, welches die Einkommensunterschiede zusätzlich verschärft und sich negativ auf die Rentenzahlungen auswirkt: Gerade Frauen* sind in Ostdeutschland von Altersarmut betroffen. 

Wir fordern deshalb: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! 

Weg mit jeder Form von Diskriminierung! Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels ist es eine Farce, Frauen* zusätzlich aufgrund ihres Alters auf dem Arbeitsmarkt zu benachteiligen. Betroffene sind laut Statistischem Bundesamt vor allem Mitvierziger- bis Mitfünfzigerinnen, also weibliche Personen, die reich an beruflichen Erfahrungen sowie Mütter älterer Kinder sind und somit wieder freie Kapazitäten für den Job haben. Aber auch jüngere Frauen erfahren in der Arbeitswelt Benachteiligungen, weil sie in erster Linie als (potentielle) Mütter gesehen werden. 

Seit Jahren spitzt sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu: Qualifizierte Fachkräfte werden in nahezu allen Bereichen dringend gesucht. Herausforderungen wie der Klimawandel, Digitalisierung, Preissteigerungen in allen Lebensbereichen sowie der demographische Wandel verschärfen die Situation und fordern ein Umdenken in der Wirtschaft. Gerade in Hinblick auf die immer noch herrschenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern wird erhebliches Potenzial eingebüßt. 

Meist sind es FLINTA*-Personen, die den überwiegenden Teil der familiären Sorgearbeit leisten und deshalb nur zum Teil oder gar nicht in Beschäftigung eingegliedert werden können. Es braucht endlich grundlegende Veränderungen, wie die Anpassung von Arbeitszeiten. Oder eben die Umverteilung ebenjener Care-Arbeit, also die Versorgung der Familie, Kinder und auch älterer zu pflegender Personen, um ihnen die gleichen Chancen zu bieten! Weibliche und als solche gelesene Personen müssen gleichberechtigt und unabhängig sein – am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft!“