Susanne Schaper, Stefan Hartmann, Rico Gebhardt: Frauen haben es im Niedriglohnland Sachsen besonders schwer – Gerechtigkeitsproblem lösen!

Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklären Susanne Schaper und Stefan Hartmann, Vorsitzende von Die Linke Sachsen sowie Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:

„Die Hälfte der sächsischen Vollzeitbeschäftigten bekommt weniger als 3.000 Euro brutto im Monat – obwohl sie mindestens 40 Stunden pro Woche arbeiten. Es ist nicht leicht, damit eine Familie zu ernähren. Frauen haben es im Niedriglohnland Sachsen besonders schwer: Werden Faktoren wie Qualifikation, Berufserfahrung und Erwerbsbiographie berücksichtigt, erhielten sie 2021 in Sachsen 11,4 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Lohndiskriminierung ist ein strukturelles Gerechtigkeitsproblem. Die Kretschmer-Koalition aus CDU, Grünen und SPD hat dafür keine Lösungen gefunden. Sie schafft es nicht einmal, anständige Löhne zur Voraussetzung für öffentliche Aufträge zu machen.

Wer arbeitet, muss davon leben können und darf auch im Alter nicht arm sein. Gleichwerte Arbeit muss ohne Ansehen des Geschlechts gleich entlohnt werden! Berufe in Branchen, in denen mehrheitlich Frauen tätig sind, müssen aufgewertet werden. Das gilt vor allem für den Sozial- und Gesundheitsbereich, also etwa in der Geburtshilfe, in der Jugendhilfe, in der Altenpflege beim Kita-Personal oder im Falle von Krankenschwestern. Qualifikationen und Berufserfahrungen müssen diskriminierungsfrei anerkannt und bei der Eingruppierung berücksichtigt werden. Das gilt auch für kommunikative Fähigkeiten und soziale Kompetenz, die viele Unternehmen bei Frauen nach wie vor einfach voraussetzen. Wir wollen auch Teilzeitarbeit aufwerten, etwa durch besondere Anreize für geteilte Führungspositionen oder reservierte Plätze für Teilzeitbeschäftigte bei Fort- und Weiterbildungen.

Gerade für uns Ostdeutsche ist die Gleichberechtigung der Frauen eine selbstverständliche Forderung. Die Ursachen der Entgeltlücke sind seit langem dieselben: Frauendominierte Berufe werden schlechter bezahlt, Frauen tragen die Hauptverantwortung bei der Betreuung von Angehörigen. Etwa 90 Prozent der männlichen Beschäftigten in Sachsen arbeiten in Vollzeit, unter den Frauen sind es nur etwa 60 Prozent (Drucksache 7/13519, Frage 397). Außerdem sind Frauen seltener in Führungspositionen anzutreffen als Männer.“