Der Liebknecht-Kreis Sachsen im Netzwerk »Was tun?«

Kurzer Abriss unseres bisherigen Weges

Am März jährte sich die Gründung unserer LAG zum achten Mal. Damals kamen Genossinnen und Genossen, u.a. auch Hans Modrow als Vorsitzender des Ältestenrates, in Leipzig zusammen, um in zunehmend schwieriger Situation über die Wahrung linker Prinzipien zu beraten und diese kontinuierlich in der parteipolitischen Praxis umzusetzen. Damals hatten wir über 70 Mitglieder, davon nicht wenige Prominente. Jetzt sind wir noch etwa die Hälfte davon. Die Ursachen für das Absinken sind gewiss vielgliedrig. Aber schließlich hat sich auch für DIE LINKE insgesamt vieles verändert und so hat sich z.B. die Gesamtmitgliederzahl der Partei DIE LINKE in Sachsen von ca. 8700 (2015) auf etwa 6600 (2022) verringert. Übrigens reduzierten sich auch die Wahlergebnisse in diesem Zeitraum auf Landesebene von 18,6% (2014) auf 10,4 (2019.

Anfangs waren die Hauptformen unserer Arbeit

- regelmäßige Mitgliederversammlungen und Treffen des SprecherInnen-Rates,

- gedruckte Publikationen (Hefte 1 – 10), die vor allem von Ekkehard Lieberam und Volker Külow getragen wurden,

- Newsletters per E‑Mail sowie Blogposts, um den aktuellen Dialog zu sichern.

Unser Blog verschwand übrigens 2020 aus unerfindlichen Gründen und der Verdacht eines „Abschusses“ war nie zu entkräften. Inzwischen verfügen wir als LAG über eine Unterseite im Rahmen Internetpräsentation des Landesverbandes DIE LINKE.Sachsen für die Veröffentlichung unserer Dokumente und nutzen regelmäßig den E‑Mail-Verteiler für die Information unserer eingetragenen Mitglieder.

Während der Corona-Zeit führten wir regelmäßige Video-Konferenzen durch, die wir Jour Fixe nannten. Über E‑Mail wurden dazu vorbereitende, umfangreiche Materialien an die Mitglieder verschickt. Allerdings war damit die direkte zwischenmenschliche Kommunikation nicht zu ersetzen. deshalb war auch ein regelrechtes Aufatmen zu spüren, als wir uns am 25. März dieses Jahres endlich wieder direkt in Leipzig zur Mitgliederversammlung treffen konnten. Dort wurde u.a. beschlossen, dass wir uns weiter am entstehenden Netzwerk „Was tun?“ beteiligen werden.  Heiderose Gläss und Volker Külow wurden wurden als SprecherInnen des LKS und Dietmar Rode als Vertreter im Landesrat bestätigt. Ekkehardt Lieberam; Volker Külow und Dietmar Rode arbeiten im Koordinierungsgremium von „Was tun?“ mit.

Unsere kontinuierliche Arbeit muss sich herumgesprochen haben. Mittlerweile hatten sich seit Mitte 2022 auch in anderen Bundesländern Liebknecht-Kreise bzw. ihnen ähnliche Gremien gebildet. Als wichtigsten Grund können wir wohl die sichtbare Krisenentwicklung innerhalb der LINKEN, die Zerstrittenheit in den Führungsgremien und die sich ausbreitende Lethargie in vielen Basisstrukturen ansehen.

Am 18.12.2022 kam es zu einer ersten Videokonferenz mit über 300 Teilnehmern aus acht Bundesländern. Die gefährdete Zukunft der LINKEN und ihre Verpflichtung als Friedenspartei, vor allem mit Blick auf den Ukraine-Krieg, standen im Mittelpunkt der Diskussion. Ein wichtiges Dokument dazu war im Liebknecht-Kreis Sachsen unter Federführung von Ekkehard Lieberam und Volker Külow entstanden: „Leipziger Erklärung verschärft die Existenzkrise der Partei“.

Zu einer weiteren Video-Konferenz kam es am 12.02.2023. Dieses Mal standen vor allem die Wahrung der Prinzipien des Erfurter Parteitages und die Vorbereitung des Kongresses in Hannover-Misburg in der Diskussion. Auch dieses Mal trafen sich ca. 300 Genossinnen und Genossen an den Bildschirmen.

Der Kongress kam am 06.05.2023 mit dem Thema „Was tun? DIE LINKE in Zeiten des Krieges“ zusammen. Und gleich zu Beginn wurde klar, dass hier ein Netzwerk ein nachhaltiges Netzwerk entstehen kann. Schriftliche Deklarationen aus mehreren Bundesländern waren dem vorausgegangen. Im Bürgerhaus Hannover-Misburg trafen sich dann etwa 280 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bundesländern. Auch eine Delegation aus Sachsen unter Leitung von Ekkehard Lieberam war dabei. Als weitere Diskussionsgrundlagen wurden u.a. ein Antrag aus Dresden für einen Mitgliederentscheid, 15 Thesen für eine linke Partei (Ralf Krämer) sowie die Abschlusserklärung veröffentlicht. Die wichtigsten Dokumente und ersten Medienreaktionen wurden am als Newsletter an alle Mitglieder des LKLS geschickt.

Im Mai wurde durch uns ein Konzept für die zukünftigen Kommunikationsstrukturen ausgearbeitet und im Koordinierungskreis sowie in der Klausur am 04.06.2023 in Hannover weiter diskutiert. Zunächst soll eine Webseite  entstehen, welche über unterschiedliche Kanäle (optional Webseiten, Blogs, Facebook usw.) die Netzwerkpartner miteinander verbinden wird.

G. Dietmar Rode

Arbeitsstand: 06.06.2023