Mediale Darstellung behinderter Menschen verbessern

Zur Darstellung behinderter Menschen in den Medien erklärten die Landesinklusionsbeauftragten Ann-Kathrin Legath und Birger Höhn:

 

In den letzten Wochen wurden verschiedene Anliegen an uns zum Thema behinderte Menschen in den Medien herangetragen. Hierzu positionieren wir uns wie folgt:

 

Behinderte Menschen – und ihre Anliegen – werden in den Medien häufig unterrepresäntiert. Dazu kam – in den letzten Wochen – das autistische Menschen entweder  wie in der ZDF-Fernsehserie „Ella Schön“ mit teilweise stereotype Verhaltensmustern gezeigt wurden, die so nicht immer zutreffen. In der RTL Sendung „Erziehe dein Kind wie deinen Hund“ wurden verhaltensauffällige Kinder mit einer Kombination aus Hunde- und Verhaltenstraining behandelt, weil ihre Behinderung bzw. sogenannte Verhaltensauffälligkeit nicht sichtbar werden soll.

 

Menschen mit anderen Behinderungen werden oftmals in den Medien entweder als „Helden“  gesehen, die ihren Alltag trotz ihrer Behinderung bewerkstelligen. Nicht selten wird dabei zuforderst die Behinderung gesehen, und nicht der Mensch, der dahinter steht. Andererseits wird der Kampf behinderter Menschen für ein selbstbestimmtes Leben im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention oft entweder gar nicht oder viel zu wenig in den visuellen Medien  außerhalb des Internets thematisiert. Wir fordern hier: Mehr praktische Hilfe und Umsetzung und weniger „Heldenkult“ der Behinderung! Nur so wird Inklusion wirklich praktisch!

 

Wir finden, behinderte Menschen müssen und sollen in den Medien so dargestellt werden, wie sie es individuell wünschen, und nicht, wie andere es möchten. Dabei muß und sollte der jeweilige Mensch mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund stehen. Solche Beiträge könnten dazu beitragen, daß Inklusion in unserer Gesellschaft deutlich weiter vorankommt.“

 

Ann Kathrin Legath                                                                    Birger Höhn

Landesinklusionsbeauftragte